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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 234

1911 - Breslau : Hirt
234 Aus der Geschichte der Neuzeit. Damals versuchte es Jrgen Wullenwever, Lbeck nochmals die Herrschaft zu verschaffen, er untersttzte einen dnischen Kronprtendenten, um durch ihn in Dnemark groe Handelsprivilegien zu erhalten! aber das Unternehmen scheiterte, Wullenwever wurde hingerichtet, und Lbeck verlor bald darauf auch seine Privilegien in Schweden. In der Mitte des 16. Jahrhunderts waren Dnemark, Schweden und Polen die Herren der Ostsee. Am Ende desselben Jahrhunderts begann der Kampf zwischen Polen und Schweden. Ihre Feindschaft war zugleich dynastisch. Gustavs I. Enkel Sigismund wurde zum König in Polen gewhlt und trat zur katholischen Kirche der; da er sein Versprechen, die protestantische Kirche in Schweden zu schtzen, nicht hielt, wurde er hier abgesetzt und sein Oheim Karl zum Reichsverweser, spter zum König von Schweden erhoben. Karl Ix. ist der Vater Gustavs Ii. Adols, beider Knigtum hatte die Zugehrigkeit zum evangelischen Bekenntnis zur Voraussetzung. Gustav Adolf (16111632) wurde der Grnder der schwedischen Macht. Er eroberte im Kriege mit Rußland Jngermanland und im Kriege mit Polen Livland. Noch stand er mit diesem Gegner im Kampfe, als der deutsche Krieg die Ostseekste erreichte und er sich gentigt sah, in den Kampf einzugreifen. Er trat dann mit den Feinden seiner Feinde in ein Bndnis, es entstand die schwedisch-sranzsische antihabsbnrgische Allianz, der Kampf um die Vorherrschaft am Rhein und der Kampf um die Herrschaft auf der Ostsee wurden schlielich gleichzeitig auf dem Boden des Deutschen Reiches entschieden. 2. Der Krieg. 117. Der Bhmisch-Pflzische Krieg (16181624). Der Dreiigjhrige Krieg begann mit dem bhmischen Aufstande 1618. Die Stellung der bhmischen Protestanten hatte in dem Ma-jesttsbriese, den ihnen Rudolf Ii. 1609 erteilt hatte, ihre gesetzliche Grundlage; es war den Stnden freie Religionsbung zugesichert worden. Die Schlieung der protestantischen Kirche zu Braunau und die Nieder-reiung einer zweiten zu Klostergrab wurde von den Protestanten als eine Verletzung ihrer Privilegien betrachtet. Da die Beschwerden, die sie durch Vermittlung der Statthalterschaft in Prag an Kaiser Matthias ein-gereicht hatten, in ungndigen Formen zurckgewiesen worden waren, be-schlssen die bhmischen Edelleute, vom Grafen Matthias von Thum gefhrt, Gewalt zu gebrauchen. Sie begaben sich am 23. Mai 1618 auf das Prager Schlo und verlangten von den kaiserlichen Statthaltern unter Drohungen Auskunft darber, wer von ihnen an den Kaiser so ungnstig der sie berichtet habe. Als ihnen die Auskunft verweigert wurde, drngten sie die beiden ihnen Verdchtigen, Martinitz und Sla-wata, gegen die Fenster und warfen sie mit Vorbedacht und ber-legung samt dem Geheimschreiber Fabricins 28 Fu tief kopfber in den Burggraben herab. Wunderbarerweise kamen alle drei mit dem Leben davon. Die Folgen der rohen Gewalttat voraussehend, gingen sie weiter,

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 236

1911 - Breslau : Hirt
236 Aus der Geschichte der Neuzeit. sagten dem Kaiser den Gehorsam auf und vertrieben seine Truppen. Dem Nachfolger des Kaisers Matthias, Ferdinand von Steiermark, ver-weigerten sie die Anerkennung. Auer Bhmen waren Mhren und Schlesien im Aufstand; die sterreichische Herrschaft in Ungarn bedrohten die Trken, noch mehr Bethlen Gabor, der unternehmungslustige Fürst von Siebenbrgen. Matthias Thurn bedrohte vorbergehend sogar Wien, und die Gegner im Reiche frchteten von Ferdinand ein gleiches Vorgehn wie in Steiermark, wo er den Protestantismus auszurotten versucht hatte. Nur ein ernstlicher Gegenbewerber um die Kaiserkrone fehlte noch. Whrend Ferdinand in Frankfurt zum Kaiser gewhlt wurde, bertrugen die Bhmen dem Haupt der protestantischen Union, dem jungen reformierten Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, der mit Elisabeth, der Tochter Jakobs I., vermhlt war, die Krone, in der Hoffnung, da England und die Union ihn untersttzen wrden. Hierin tuschten sie sich. Aber Fried-rieh entfremdete sich auch unbesonnenerweise die Katholiken und Lutheraner in Bhmen durch Eingreifen in ihren Gottesdienst, wie er auch den Grafen Matthias Thurn durch Zurcksetzung verletzte. Daher zogen sich die meisten bhmischen Groen, als es zur Entscheidung auf dem Kriegsfelde kam, von ihm zurck. Bereits am 8. November 1620 wurde Friedrichs Heer innerhalb einer einzigen Stunde, schneller als er es selber von Prag aus erreichen konnte, in der Schlacht am Weien Berge bei Prag vllig geschlagen, und damit fand das Knigtum des Winterknigs", wie man ihn im Spott nannte, ein Ende. Ferdinand zerri mit eigner Hand den Majesttsbrief, lie 27 Hupter des Aufstandes hinrichten, zog ihre Gter ein und stellte, wie in seinen brigen Landen, den katho-tischen Gottesdienst als den allein geltenden wieder her. Ferdinand Il hat darauf den Krieg ins Reich hinbergespielt. Er hatte seine Erfolge in Bhmen mit Hilfe der Liga erfochten und Maxi-milian von Bayern als Lohn dafr alle pflzischen Lnder, die er erobern wrde, zugesagt, deshalb verhngte er 1621 die Acht der Friedrich V. und sprach ihm die Kurwrde ab. In den Pflzer Krieg griffen die Spanier ein, sie halfen Tilly*), dem Feldherrn des ligistischen Heeres, die Pfalz besetzen. *) Johann Tserklaes von Tilly (geb. 1559 auf Schlo Tilly bei Gemblours in Belgien, gest. 1632 zu Ingolstadt) bernahm nach lngeren Diensten im lothringischen und sterreichischen Heer 1610 die Fhrung des bayrischen. Sein ueres war ab-schreckend: hagere Gestalt, graues borstiges Haar der der gerunzelten Stirn, hohle Wangen, lange Nase der dem starken Knebelbart, spitz vorstehendes Kinn. Immer ernst und pflichtbewut, war er einer der ehrenwertesten Feldherrn; streng katholisch mit asketischen Lebensgewohnheiten; ein Mnch im Gewnde des Feldherrn", war er stets nchtern und enthaltsam. Dem eigenen Krper war er strenge, den Soldaten lie er vieles passieren." Als .alter Korporal", wie ihn Gustav Adolf nannte, war er nichts als der General, der den ihm vorgeschriebenen Anweisungen gegenber keinen eigenen Willen hatte. Politischen Ehrgeiz, wie Wallenstein, kannte er nicht. Titel und Wrden verschmhte er; uneigenntzig hat er nur ein kleines Vermgen hinterlassen, das er seinen Offizieren vermachte.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 237

1911 - Breslau : Hirt
Der Dreiigjhrige Krieg. 237 Das protestantische Deutschland sah diesen Vorgngen unttig zu, die Union lste sich auf, der Kurfürst von Sachsen stand auf feiten des Kaisers, und nur die Niederlande, deren Krieg gegen Spanien von neuem ausgebrochen war, gewhrten dem unglcklichen Kurfrsten Zuflucht und Untersttzung. Fr feine Sache stellten der Graf Ernst Peter von Mansfeld, der jugendliche Christian von Braunschweig, der Ad-ministrator des Bistums Halberstadt, und der Markgraf Georg Fried-rich von Badeu-Durlach Heere ins Feld. Zuerst wurde Tilly im April 1622 von Mansfeld und dem Markgrafen bei Wiesloch besiegt; als diese sich aber trennten, gelang es Tilly, bei Wimpfen im Mai 1622 den Markgrafen zu schlagen. Tilly hatte sich durch die spanischen Truppen Cordovas verstrkt, berraschte den Feind, und es kam zu einem blutigen Kampf. Auf beiden Seiten riffen die Geschtze ganze Reihen nieder; gegen Abend flogen im markgrflichen Lager fnf Pulverwagen in die Luft und richteten entsetzliche Verheerung an. Die Schlacht war verloren, das Lager in den Hnden der Feinde; fast wre der Markgraf mit seinen beiden Shnen gefangen genommen worden. Sptere Sage erzhlt, der Brgermeister Deimling mit 400 Pforzheimern habe sich sr seinen Markgrafen geopfert; alle seien den Heldentod fr ihn gestorben. Der Markgraf floh nach der Hochburg, fhrte 1627 noch dem Dnenknige ein Heer zu, war aber erfolglos und zog sich nach Stra-brg zurck, wo er 1638 starb. Die Regentschaft hatte er schon 1622 zugunsten seines Sohnes Friedrich V. niedergelegt, in der vergeblichen Hoffnung, dadurch seine Markgrafschaft vor Verwstung zu schtzen. Tilly zog darauf nach dem Main, dem dritten Gegner entgegen, Christian von Braunschweig, den er im Juni 1622 bei Hchst und 1623 bei Stadtlohn in Westfalen schlug. Im Laufe zweier Jahre waren die pflzischen Lande vollstndig erobert, die Städte Frankenthal, Mannheim, Heidelberg trotz Gegenwehr von Tilly genommen. Unter Mord und Brand drang er in letzterem ein, das der Gouverneur van der Merven mehrere Wochen entschlossen verteidigt hatte. Einen unersetzlichen Verlust erlitt die altberhmte Universitt. Die welt-bekannte Bibliotheca Palatina wurde in 184 Kisten nach Rom geschleppt, und Maximilian war froh, mit diesem literarischen Raub, dem Rstzeug der protestantischen Wissenschaft", den Papst auf billige Weise entschdigen zu knnen. Die Ob er Pfalz (das Gebiet nrdlich von Regensburg) wurde mit-samt der pflzischen Kurwrde auf Maximilian von Bayern bertragen. Die Gebiete an der Bergstrae, die 1461 von dem Erzbischos von Mainz, Diether von Isenburg, an Friedrich I. von der Pfalz verpfndet worden waren, wurden nun von Kurmainz wieder in Besitz genommen und zur katholischen Lehre zurckgefhrt. 118. Der Niederschsisch-Dnische Krieg (1625 1629). Die Besorgnis vor einer katholischen Reaktion bestimmte die Mitglieder des niederschsischen Kreises, ein Heer zu ihrem Schutze anzuwerben. Gleichzeitig schlo Jakob I. von England mit den Niederlanden und dem

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 243

1911 - Breslau : Hirt
Der Dreiigjhrige Krieg. 243 Tilly, der nach Magbeburgs Fall nach Hessen gezogen war, um den Lanb-grafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel fr seinen Anschlu an die Schweden zu zchtigen, griff den König in seinem Lager vergeblich an. Jetzt rief Johann Georg selber biesen zu Hilfe; Gustav Abolf kam und schlug Tilly, den Sieger in 36 Schlachten (wie er sich selber rhmte) vollstnbig bei Breitenfelb (norblich von Leipzig) am 17. September 1631. Es war die Srralsuni Lutter Ma3dem a.b/26 31 .Dessau/ uze,: iedland Hchst Frankfurt 2 v|Prag18.48 o Jankau A45 Mainr Oppenheil Wien' Breisachi Mnchen 'i den Jahreszahlen ist 16.. weggelassen. /J&ustavadol["l630-is3z. Zum Dreiigjhrigen Krieg. grte Entfcheibuugsfchlacht, die bisher im Deutschen Kriege geschlagen worben war: die Erfolge des Kaifers und der Liga in Norbbentfchlanb gingen verloren; an Plne, wie sie Wallenftein noch kurz zuvor gehegt hatte und an eine Durchfhrung des Restitntionsebikts war nicht mehr zu benken. Gustav Abolf wanbte sich zum Angriff gegen die Lnber des Gegners. Johann Georg von Sachfen fiel in Bhmen ein, der König marschierte durch Thringen gegen den Main, bilbete ans dem skularisierten Bistum Wrzburg ein Herzogtum Franken und resibierte den Winter der in Mainz. 16*

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 246

1911 - Breslau : Hirt
246 Aus der Geschichte der Neuzeit. Schweden an. Die Eroberung Regensbnrgs durch Bernhard von Weimar (1633) bezeichnet den Hhepunkt ihrer Erfolge in Sddeutschland. Sie gab den letzten Ansto zum Sturze Walleusteius. Seine Unttigkeit nach der Schlacht bei Ltzen hatte groe Unzufriedenheit am kaiserlichen Hofe erregt, die durch die Eroberung Schlesiens nicht beschwichtigt wurde. Wallenstein knpfte damals mit den Gegnern des Kaisers Unterhandlungen an in der Absicht, in Deutschland den Frieden herbeizufhren. Er wollte den Protestanten die Aufhebung des Re-stitutiousedikts gewhren und die Schweden aus Deutschland vertreiben; fr sich selbst hoffte er ein greres Frstentum zu erwerben. Als er auf-gefordert wurde, Regensburg zu entsetzen, leistete er, wenn auch mimutig, Gehorsam, zog nach Niederbayern, verstrkte Passau als Donanriegel, hielt aber einen Winterfeldzug fr untunlich und ging nach Bhmen zurck. Hier war der Mittelpunkt der kaiserlichen Macht, den er gegen den An-griff Bauers und Arnims schtzen wollte. Inzwischen war schon in Wien unter Mitwirkung Maximilians an seinem Sturze weitergearbeitet worden. Wallenstein hatte die Grenze seiner Besngnisse t>nrch uerungen, aber noch nicht durch Handlungen berschritten. Er hatte sein Verhltnis als Untertan und General nicht aufgegeben. Und doch sah er eine zweite Entlassung ohne Dank und Sohlt vor sich. Daher blieb er in Pilsen und versicherte sich der Ergebenheit seiner Offiziere (Ptlfener Revers). Ohne von diesem Schritt zu wissen, sprach der Kaiser zuerst insgeheim, dann ffentlich seine Absetzung aus, erklrte ihn fr einen Verrter und gab Befehl, ihn zu beseitigen. Vielleicht wre das Heer in seiner An-hnglichkeit an den Feldherrn durch die Anordnungen Ferdinands nicht erschttert worden, htte man nicht endlich die Offiziere durch Belohnungen und Versprechungen gewonnen. Als die meisten von ihnen mit ihren Regimentern Wallenstein verlassen hatten, begab er sich mit etwa 1000 Mann nach Eger und forderte Bernhard von Weimar auf, nher heranzurcken, um sich mit ihm zu vereinigen. Am Tage nach dem Einzug jedoch wurden die ihm treu gebliebenen Generale Jlow, Terzka, Kinsky und Neumann bei einem Bankett auf dem Rathause ermagen und er selber im Hause des Brgermeisters niedergestoen (1634). Es war gegen Mitternacht; Wallenstein wollte zu Bett gehen; sein Astrolog Zenno (Sern) hatte sich soeben verabschiedet mit der Warnung, da die Gefahr noch nicht vorber sei. Da schreckte der Lrm ans der Strae den Feldherrn auf. Er wollte ans Fenster gehen, um die Wache zu rufen. Allein schon drang Deveronx mit seinen Leuten ein. Mit ausgebreiteten Armen, an einen Tisch gelehnt, empfing Wallenstein den tdlichen Partisanen-sto des irischen Hauptmanns." Waldensteins Untergang war fr den Protestantismus und die deutsche Nation ein Unglck? Er wollte der Pacificator Germaniae werden. Er wollte ntigenfalls mit Hilfe der Kurfrsten von Brandenburg und Sachsen den Kaiser zum Frieden zwingen. Verrat ist ihm nicht schuld zu geben, denn sein Heer hatte er sich selbst geschaffen; es war kein nationales Heer. Mansfeld und viele andere hatten damals unbedenklich die Fahne gewechselt, wenn

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 168

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. Fuvolk zu schaffen. Hlzerne Keulen, Feuerhaken, mit eisernen Stacheln beschlagene Dreschflegel, gerade geschmiedete Sensen waren ihre Waffen. Mit Ketten verbundene Wagen waren ihre beweglichen Burgen. In der Schlacht waren diese mit Hakenschtzen besetzt, am Abend wurden sie rings um das Lager zur Wagenburg zusammengeschoben. Beim Angriff sangen die Hnssiten Psalmen in bhmischer Sprache. Bei jedem Zusammensto unterlagen die ritterlichen Heere. Unter den Nachfolgern Ziskas, den beiden Prokop, wurden die benachbarten Lnder Franken, Thringen, Meien, Schlesien n. a. furchtbar verwstet. Das in Basel von 1431 bis 1449 tagende Konzil knpfte endlich mit den Hnssiten Verhandlungen an und gestand ihnen in den Prag er Kompaktsten gewisse Vorrechte zu (den Kelch beim Abendmahle, Gottesdienst in der Landessprache), wo-mit die gemigte Partei der Hnssiten, die der Kalixtiner, einverstanden war, während die extremere Richtung der Taboriten bewaffneten Wider-stand leistete. Nachdem aber die Taboriten bei Bhmisch-Brod 1434 von den Kalixtinern geschlagen worden waren, wurde Siegmund als König von Bhmen anerkannt. Schon 1437 starb er. Das Knigtum war zu vlliger Machtlosigkeit hinabgedrckt, das deutsche Wesen in den bhmischen Stdten fast vernichtet, aber zur Grndung eines tschechischen Nationalstaates kam es damals nicht. 86. Eroberungen der Trken in Europa. Die Trken, ein Turan bewohnender, mohammedanisch gewordener Stamm, erscheinen frh als eine Leibwache am Hofe der Kalifen in Bagdad. Hier unterwarfen die Seldschuken, einer ihrer Stmme, der eine selbstndige Militrmacht gegrndet hatte, den grten Teil des Kalifenlandes. Von Dschingis-Khan bedrngt, wanderte im Anfang des 13. Jahrhunderts ein anderer Stamm, der sich nachosman, seinem erfolgreichen Fhrer, Osmanen nannte, nach Kleinasien, wo ihr Fhrer den Titel Sultan annahm. Auf Kosten der Palologen breiteten sie sich aus, Osmans Sohn eroberte Brussa und allmhlich ganz Kleinasien. Nach Europa wurden sie erst durch die inneren Streitigkeiten der Griechen gerufen. In Konstantinopel hatten sich weder Michael Palologus noch seine Nachfolger den schwierigen Aufgaben einer Neuordnung des Staatswesens im entferntesten gewachsen gezeigt. Vertrauend auf die Hilfe der Genuesen, lieen sie Landheer und Flotte verfallen, obwohl sie von den Serben und den Osmanen bedrngt wurden. Whrend einer unglcklichen Thronfolgestreitigkeit rief eine der Parteien die Trken zu Hilfe; hundert Jahre vor der Eroberung von Konstantinopel berschritten diese den Hellespont und setzten sich in Gallipoli 1356 fest. Bald darauf wurde Adrianopel ihre Residenz. Von diesem Sto er-holte sich das Byzantinische Reich nicht wieder. Damals bildete Sultan Murad die Truppen der Spahi und der Janitscharen. Im Laufe eines halben Jahrhuuderts war die Balkanhalbinsel in ihrem Besitz. Nach der schweren Niederlage Siegmunds bei Nikopoli an der Donau (1396) drangen sie bis zur Steiermark vor.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 210

1911 - Breslau : Hirt
210 Aus der Geschichte der Neuzeit. truppen, Schrtlin von Bnrtenbach, riet, die Ehrenberger Klause zu be-setzen, um den Sldnern den Eintritt ins Reich zu verwehren; aber sein Rat wurde nicht befolgt. An der Spitze von 40000 Mann rckte der Kaiser den verbndeten Protestanten an der Donau entgegen und ver-schanzte sich bei Ingolstadt. Doch kam es hier zu keiner Entscheidung; beide Teile verloren viele Truppen durch Krankheiten, und endlich wichen die Schmalkaldener nach Schwaben zurck. Whrend Johann Friedrich in Sddeutschland stand, fiel Moritz in Kursachsen ein und eroberte es bis auf Wittenberg. Auf die Nachricht hiervon kehrte der Kurfürst in sein Land zurck. Da nun auch Philipp Sddeutschland verlie, fiel der Bund der Schmalkaldener auseinander. Die groen sddeutschen Reichs-stdte schlssen Frieden mit dem Kaiser, der ihnen schwere Geldbuen auferlegte; die Fürsten von Wrttemberg und der Pfalz unterwarfen sich. Im Frhjahr 1547 hatte Johann Friedrich seinen Vetter Moritz ver-trieben und sein Land wiedererobert. Da wurde er auf der Lochauer Heide bei Mhlberg an der Elbe von dem kaiserlichen Heere nner-wartet angegriffen und besiegt; er selbst wurde verwundet und mute sich ergeben. Wittenberg ffnete dem Kaiser die Tore, Johann Friedrich ver-lor die Kurfrstenwrde und den Kurkreis und wurde gefangen gehalten. Landgraf Philipp kam auf Einladung seines Schwiegersohnes Moritz nach Halle und unterwarf sich; er bat den Kaiser kniefllig um Verzeihung, wurde aber gleichfalls in Haft genommen. Der Kaiser hatte einen voll-stndigen Sieg erfochten. So glcklich nun Karl V. in der Niederwerfung seiner Gegner ge-Wesen war, so wenig glcklich zeigte er sich in der Ordnung der reli-gisen Angelegenheiten. Der fremde Zug in seiner Natur, der Mangel an Verstndnis fr deutsches Wesen traten deutlich hervor. Die Ordnung der religisen Angelegenheiten aus eigener kaiserlicher Machtvollkommenheit auf dem Reichstage zu Augsburg lie den Evan-gelischen nur wenig uerlichkeiten ihrer Lehre brig; die Bestimmungen dieses Augsburger Interims" sollten zwar nur so lange in Deutschland gelten, bis das Konzil in Trient endgltige Beschlsse gefat htte, stie aber berall auf geheimen oder offenen Widerstand, der rcksichtslos niedergeworfen wurde; so wurde damals Konstanz ans einer protestan-tischen Reichsstadt zu einer katholischen sterreichischen Landstadt gemacht. der die Stadt Magdeburg, die den vertriebenen evangelischen Predigern Schutz und Freiheit zu einer energischen literarischen Ttigkeit gewhrte, wurde die Acht verhngt. 105. Die Frstenverschwrung unter Moritz von Sachsen. Trotz des bergewichts, das Karl V. errungen hatte, ist er zu keinem vollen Siege gelangt. Denn erstens vermochte er das Interim, das auch die Fürsten, die nicht zu den Schmalkaldenern gehrt hatten, erbitterte, nicht durchzufhren, zweitens verfeindete er sich dadurch, da er die Macht der Fürsten hinabdrcken wollte, alle deutschen Fürsten, auch die katholischen.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 204

1911 - Breslau : Hirt
204 Aus der Geschichte der Neuzeit. unglckter Zug nach Sdfrankreich, wobei der Connetable Karl von Bonrbon auf des Kaisers Seite stand, verschaffte Franzi, auch das ber-gewicht in Italien wieder. Endlich entschied jedoch der Sieg von Pavia (1525) fr die kaiserlichen Waffen. Die Stadt, von einer kaiserlichen Truppe besetzt, wurde von Franz eingeschlossen. Der spanische Feldherr Pescara und der Landsknechtsfhrer Georg von Frnndsberg zogen zum Entsatz heran und berfielen das franzsische Lager vor der Stadt. Franz wurde gefangen. Unter den schwersten Bedingungen erhielt er im Frieden zu Madrid Frieden und Freiheit. Obwohl er ihn beschworen hatte, konnte und wollte Franz ihn nicht halten, und es kam zum zweiten Kriege. Damals trat Klemens Vii. aus dem Hause Medici auf franzsische Seite; zu Cognac wurde die Heilige Liga, der auch England beitrat, geschloffen. 1527 strmten die kaiserlichen Truppen unter Fhrung Karls von Bourbon, der an den Mauern fiel, Rom bis auf die Engelsburg, in der der Papst eine Zeitlang belagert wurde. 1529 im Damenfrieden zu Cambrai, um dessen Zustandekommen sich Frstinnen von beiden Seiten bemhten, verzichtete Karl vorlufig auf das Herzogtum Burgund, Franz gab seine Ansprche auf Mailand auf. In Bologna wurde Karl vom Papste zum Kaiser gekrnt; mit ihm zur Ausrottung der Ketzer eng verbndet, kehrte er nach Deutschland zurck. Karl ist der letzte, der in Italien zum Kaiser gefrnt worden ist. Die Trkenkriege. Gerade als Karl seinen ersten groen Erfolg errungen hatte, nderten sich die Verhltnisse in Osteuropa in einer fr das Haus Habsburg bedrohlichen Weise. Suleiman der Prchtige schlug das ungarische Heer bei Mohacs an der Donau (1526) und rckte damit Wien nher. Da Ludwig von Ungarn in der Schlacht ge-fallen war, kamen zwar die Kronen von Bhmen und Ungarn an Ferdinand, seinen Schwager, Karls jngeren Bruder, doch fiel ihm von Ungarn zunchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. 1529 belagerte Suleiman Wien. Die Stadt, tapfer verteidigt, hielt sich, bis ein deutsches Heer, ohne Rcksicht auf kirchliche und politische Mihelligkeiten ins Feld gestellt, durch fein Herannahen den Feind zum Abzug ntigte. tz 100. Die Schweizer Reformation. Die Umwandlung des Gottes-dienstes nach altem in einen solchen nach neuem Gebrauche wurde gleich-zeitig an vielen Orten von den Obrigkeiten vorgenommen. Luther gab dabei Rat, sofern er darum angegangen wurde, nicht aber Vorschriften. Ebenso wurde es in der Lehre gehalten; dabei konnte nicht ausbleiben, da Verschiedenheiten in der Auffassung hervortraten, durch die die Freunde einer Erneuerung voneinander getrennt wurden. Neben Wittenberg wurde die Schweiz ein Mittelpunkt der Refor-mation, und zwar in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts die deutsche Schweiz mit Zrich, in den vierziger Jahren die franzsische mit Genf.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 212

1911 - Breslau : Hirt
212 Aus der Geschichte der Neuzeit. Trotz wiederholter Frbitte der brigen Fürsten hielt er die beiden Ge-fangenen in strengem und, wenigstens Philipp, in unwrdigem Gewahr-sctm. Endlich aber entzweite er sich mit seinem Bruder Ferdinand der die Nachfolge im Reiche. Zu diesen inneren Schwierigkeiten kamen uere. Der Friede mit den Trken und dem Könige von Frankreich, der ihm seine Siege in Deutschland ermglicht hatte, lockerte sich. In dieser schwierigen Lage wurde Karl, bei dem krperliche Leiden zunahmen, berdies immer eigenwilliger und herrischer. Es war ein erster Mierfolg, da sich die Fürsten weigerten, seinen Sohn Philipp zu whlen. Allmhlich bildete sich in Norddeutschland eine Frstenver-schwrung gegen ihn, an deren Spitze der bedeutendste der damaligen Reichsfrsten, Moritz von Sachsen, trat. Mit der Achtvollstreckung gegen Magdeburg beauftragt, zog er ein starkes Heer zusammen, das er auch nach der Eroberung der Stadt nicht entlie. Mit Heinrich Ii. von Frankreich schlo er einen Vertrag, in dem er ihm die Besetzung der Reichsstdte Metz, Toul, Verduu und Cambrai gegen eine Geld-Untersttzung in dem bevorstehenden Feldzuge freistellte, doch sollte den Rechten des Reiches dadurch kein Abbruch geschehen. Heinrich Ii. besetzte die Städte sofort, wenn auch nicht ohne Widerstand, und bedrohte das Herzogtum Lothringen, dessen Stellung zum Reiche schon durch den Nrnberger Vertrag von 1542 gelockert war. Dann machte er einen Vorsto in das Elsa und gegen Straburg, vor dessen kraftvoller Reichstreue der König zurckweichen mute. Im Frhjahr 1552 wandte Moritz sich gegen den Kaiser und zwang ihn durch die rasche Erstr-muug der Ehrenberger Klanje zur Flucht von Innsbruck der den Brenner. Nun entschlo sich Karl zum Frieden. Durch den Passauer Vertrag, den Ferdinand in seinem Namen mit den Fürsten vereinbarte, erhielt Landgraf Philipp von Hessen seine Freiheit wieder Johann Friedrich war schon vorher aus der Gefangenschaft entlassen worden , das Interim wurde beseitigt und vorlufig ein Religionsfriede geschlossen. Trotz des Passauer Vertrages setzte der Markgraf Albrecht (Alcibiades) von Brandenburg-Kulmbach den Krieg gegen die geistlichen Fürsten aus eigene Faust fort. Moritz, mit einer Anzahl norddeutscher Fürsten ver-bndet, zog gegen ihn zu Felde und schlug ihn 1553 bei Sievershausen, wurde jedoch tdlich verwundet und starb bald darauf, erst 32 Jahre alt. 106. Der Augsbnrger Religionsfriede (1555). Auf dem von Ferdinand im Auftrage Karls abgehaltenen Reichstage kam eine Verein-baruug der die kirchlichen Verhltnisse Deutschlands zustande. Es wurde den Reichsstnden (Landesherren und Freien Stdten) das ius reformandi zugestanden; die Augsburgischen Konfefsionsverwandten", d. h., diejenigen Fürsten und Freien Städte, die die Confessio Augustana angenommen hatten, erhielten Gleichberechtigung mit den katholischen Stnden. Ferner

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 233

1911 - Breslau : Hirt
Die groen Gegenstze vor dem Kriege. 233 Die Hansa wurde von Dnemark verdrngt. In der von der Knigin Margarete von Dnemark 1397 zu Kalmar begrndeten Union der drei Knigreiche Schweden, Dnemark und Norwegen sah sie noch keine Gefahr, aber im 15. Jahrhundert wurde der Bund durch die Handelsfeind-schaft zwischen flandrischen, rheinischen und preuischen Stdten einerseits, Lbeck und dem wendischen Quartier andrerseits gelockert und lste sich all-mhlich auf. Die Könige von Dnemark aber erhielten Holstein und wurden dadurch Glieder des niederschsischen Kreises, dehnten also ihre Macht bis in die nchste Nhe Lbecks aus. Dagegen hatten sie Schwierigkeiten, die Union in Schweden zu behaupten. Christian Ii. war der letzte Unions-fnig; er fhrte durch das Stockholmer Blutbad (1520) ihre Auflsung selbst herbei. Schweden. Gustav Wasa wurde 1523 zum König gewhlt und eroberte, von einer kubischen Flotte untersttzt, Stockholm. Er fhrte die Reformation ein. Ebirt, Breslau. Karte zum Ilich-Klevischen Erbfolgestreit. aster^^. cl. Vereinigten, jfiedei -l . Y'l .j Vereinigte Jederlandc t~ > .. I Spanische, jihllllilll Jlich; Cleve> -Berg, Mark _ urul Ravensberg ttfihlhh Geistl. Gebiete (Jsrzb.v.cohi, Trier, Msch.v. Mnster, Paderborn, Ziittich. 5000000.
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